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Ein Bericht aus der Praxis

Heute möchte ich aus meiner Praxis erzählen um euch einen Blick in mein Tun zu geben.

Es ist schon etwas länger her, da hatte ich einen zweitägigen-Workshop mit einem Team von 8 Wissensempfängern. Das ist auch für mich etwas Besonderes, denn in der Regel begleite ich einen Wissensgeber und maximal 1 bis 2 Wissensempfänger. Doch in diesem Fall sind es deutlich mehr und das erfordert ein etwas anderes Vorgehen wie üblich.

Im Vorfeld hatte ich bereist, zwei Tage mit dem Wissensgeber verbracht und eine Wissenslandkarte erstellt, um seinen Wissensschatz sichtbar zu machen. Im Anschluss bei einem gemeinsamen Gespräch, mit seinem Vorgesetzten, stellte sich schon damals heraus, dass es wahrscheinlich mehr als 2 Wissensempfänger braucht, um das umfangreiche Wissen zu sichern und weiterzugeben. Ich hatte bereits darüber in einem Blogartikel: Wissenstransfer funktioniert nicht nach dem Gießkannenprinzip berichtet.

In dem Workshop ging es zum einen darum, die Wissensempfänger abzuholen und zu zeigen, was wir bereist gemeinsam erarbeitet haben und mit welchen Fragen wir uns momentan noch beschäftigen. Zum anderen, alle Personen an dem weiteren Prozess zu beteiligen, um eine gute Wissenstransfer-Atmosphäre zu schaffen.

Tag 1 – Aufteilung der Wissensgebiete

So haben wir uns an dem ersten Tag intensiv mit den zu übergebenden Wissensgebieten auseinandergesetzt. Dazu haben wir die Frage gestellt:

Welcher Wissensempfänger übernimmt welche(s) Wissensgebiet(e)?

In drei Gruppen haben sich die Teilnehmer die Wissenslandkarte noch mal genauer angesehen. Dazu haben wir die Wissensempfänger gebeten, die Wissensgebiete mit ihrem Namen zu versehen, die sie gerne übernehmen würden. Wichtig war uns an dieser Stelle auch zu verstehen, warum sie sich für das jeweilige Wissensgebiet interessieren. So durften die Wissensempfänger bei der anschließenden gemeinsamen Vorstellung erläutern, warum sie sich gerade für diese(s) Wissensgebiet(e) entschieden haben.

Zum Erstaunen aller verlief die Aufteilung der Wissensgebiete reibungslos – um nicht zu sagen, sehr harmonisch. Die einzelnen Wissensempfänger hatten sich jeweils sehr klar abgegrenzte Gebiete ausgesucht, und zwar so, dass es nur zwei Wissensgebiete gab, für die sich kein Wissensempfänger interessierte. Zudem gab es 3 Doppelbesetzungen von Wissensgebieten, für die sich zwei oder drei Wissensempfänger gemeldet hatten.

Das hätte viel komplizierter ausfallen können.

Im nächsten Schritt durften die Doppelbesetzungen in kleinen Gruppen mithilfe von ein paar Fragestellungen intensiv diskutiert werden.

  • Ist es sinnvoll, diese Wissensgebiete mit maximal 2 Wissensempfängern zu besetzen?
  • Wenn, ja. Warum sind Sie dieser Meinungen? Welche Vorteile ergeben sich daraus?
  • Wenn, nein. Warum sind Sie dieser Meinungen? Welche Bedenken haben Sie?

In der anschließenden gemeinsamen Diskussion stellte sich raus, dass die Teilnehmer es für sinnvoll halten, zwei Wissensgebiete doppelt zu besetzen, und zwar in Form eines Tandems, wobei sich die beiden Personen die Aufgaben teilen, da es sich um sehr komplexe Wissensgebiete handelt, dass viel Expertise und Erfahrungswissen erfordert. Für das dritte Wissensgebiet stellt sich im Verlauf der Diskussion heraus, das dieses durch einen Wissensempfänger alleine übernommen werden kann. Auch für die beiden Wissensgebiete, für die sich zunächst kein Wissensempfänger finden konnte, hat die Gruppe eine Lösung finden können.

Zum Ende des Tags haben sich die Teilnehmer auf ein Vorgehen geeinigt, das vorsieht, dass sich jeder Wissensempfänger in den kommen 4 Wochen einzeln mit dem Wissensgeber trifft, um das weitere Vorgehen und den Umfang des Wissenstransfers zu besprechen. Dafür füllt jeder Wissensempfänger seinen Wissenstransferplan aus, der als Diskussionsbasis für das Treffen dient.

Tag 2 – Zeit für den Wissenstransfer schaffen

Am zweiten Tag haben wir uns mit der Frage beschäftigt:

Wie schaffen wir es, den Wissensgeber in der verbleibenden Zeit weiter aus dem Tagesgeschäft zu lösen, um ihm genügend Zeit für den Wissenstransfer einzuräumen?

In einem Gespräch hatte mich der Abteilungsleiter und die Wissensempfänger gebeten dieses Thema mit allen in der Runde zu besprechen, da sich der Wissensgeber schwer von seinen Aufgaben lösen kann und immer noch zu viel im Tagesgeschäft mitmischt, anstatt sich auf den Wissenstransfer zu konzentrieren.

Das ist ein nicht ungekanntes Phänomen. Viele der Wissensgeber haben Schwierigkeiten, loszulassen. In diesem Fall ist das nicht loslassen können besonders ausgeprägt, weil der Wissensgeber nach seinem Ausscheiden weiter für das Unternehmen in beratender Funktion tätig sein wird. Um das Loslassen von beiden Seiten zu betrachten, haben wir zunächst alle Bedenken gesammelt, die den Wissensgeber daran hindern könnten, sich dem Wissenstransfer stärker zu widmen.

In einem zweiten Schritt haben wir konkrete Vorschläge gesammelt, wie die Wissensempfänger den Wissensgeber beim Loslassen unterstützen können. Dabei ging es, möglichst einfache und pragmatische Lösungen zu finden, die sich leicht im Arbeitstag des Wissensgebers integrieren lassen.

Aus den Anregungen durfte sich der Wissensgeber 3 Vorschläge aussuchen, die er mithilfe von „Umsetzungspaten“ in den kommenden Wochen ausprobieren und in seinen Arbeitskontext implementieren möchte.

Zum Ende der beiden Tage haben wir uns auf ein sehr grobes Vorgehen geeinigt. Dieses zeigt, wie der Wissenstransfer im Groben in den kommenden 3 Jahren bis zum Ausscheiden des Wissensgebers ablaufen soll. Die Grafik, die wir dazu entwickelt haben, hilft allen, sich immer wieder bewusst zu machen, dass das meiste Wissen in den kommenden 1,5 – bis maximal 2 Jahren übergeben sein muss. Das dritte Jahr soll den Wissensempfängern dazu dienen, die Aufgaben sicher selbst auszuüben. Dafür steht ihnen der Wissensgeber noch mindesten 1 Jahr in der Rolle des Coachs zur Verfügung.

Mit diesem Workshop ist der größte Teil meiner Begleitung abgeschlossen. In den kommenden zweieinhalb Jahren bin ich (nur) noch in der Rolle des Coachs für alle Beteiligten tätig und am Ende mit einem Abschlussworkshop, um die Lessons Learned zu heben.

 

 

 

Wissen geht in Rente

Heute durfte ich einen Impulsvortrag bei dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. halten.
Die Veranstaltung trug den Titel Dispatching – Sicher im Wandel.

Damit der Wandel gelingen kann war mein Thema: Wissen geht in Rente. Wie das wertvolle Wissen von ausscheidenden Mitarbeiter*innen für die Zukunft sichern.

In meinem Impuls geht es vor allem um die Fragen:

  • Wie kann es gelingen, dass wertvolles Erfahrungswissen nach Ausscheiden der Mitarbeiter*innen im Unternehmen bleibt?
  • Wie das umfangreiche Erfahrungswissen der Wissensträger*innen identifizieren?
  • Wie den Wissenstransfer planen und gestalten, damit das zu vermittelndes Wissen auch beim Wissensempfänger*innen ankommt, verstanden und angewendet werden kann?

Wer nicht live dabei sein konnte, sich aber ein Bild machen möchte, kann sich die Präsentation hier ansehen.

Wissenstransfer funktioniert nicht nach dem Gießkannenprinzip

In den letzten Jahren konnte ich unzählige Wissenstransfers  begleitet. Dabei durfte ich den Wissensträgern im Experten-Interview genau zuhören und ganz nebenbei wunderbare und außergewöhnliche Geschichten erfahren. Daraus sind dann ganz außerordentliche und sehr individuelle Wissenslandkarten entstanden – eben so einzigartig und individuell wie die Wissensträger selbst.

Diesmal war etwas anders als sonst.

Normalerweise folge ich zusammen mit dem Team (Wissensträger, Wissensempfänger und Vorgesetzte) meinem selbst entwickelten Prozess. Aber bei meinem Experten-Interview von letzter Woche habe ich schnell gemerkt, das etwas anders ist.

Schon während der ersten beiden Stunden wurde klar, das sich der Wissensträger im Vorfeld bereits unzählige Gedanken gemacht hatte. In seinen Erzählungen ließ der Wissensträger immer wieder den einen oder anderen Namen möglicher Wissensempfänger fallen die das eine oder andere  Wissensgebiet übernehmen könnten. Bei einigen Wissensgebieten erzählte er mir müsste es wohl mehrere Wissensempfänger geben, da die Aufgaben und das Wissensgebiet zu umfangreich für eine Person sein würde. In einigen Bereichen konnte der Wissensträger nur die Schultern zucken und mir keine mögliche Person nennen.

So stellte sich heraus, dass es momentan noch vollkommen offen ist WER die Wissensempfänger sein werden und das man sich für diese Entscheidung WER für WELCHES Wissensgebiet  als möglicher Wissensempfänger in Betracht kommen würde genügend Zeit nehmen möchten. Dem Wissensträger und seinem Vorgesetzten geht es dabei um die Fragen:

  • Wer kann den Job am besten machen?
  • Welche Fähigkeiten, Kompetenzen und Talente bringen die einzelnen Personen aus dem Team mit?
  • Können einzelne Wissensgebiete doppelt besetzt werden?
  • Müssen zusätzliche Personen eingestellt werden?
  • Wie können junge, weniger erfahrene Mitarbeiter und erfahrene Mitarbeiter gleichwertig einbezogen und berücksichtigt werden?
  • Wie können wir uns personell optimal für die Zukunft aufstellen?

Damit wurde klar, die Wissenslandkarte dient in diesem Fall nicht nur dazu das Wissen des Wissensträgers visuell festzuhalten und als Vorlage für den Wissenstransferplan. Sie ist gleichzeitig auch ein Analyse-Werkzeug um festzustellen, wie umfangreich das Wissen des Wissensträgers wirklich ist und wie eine optimale Verteilung auf mehrere Wissensempfänger aussehen könnte.

Der nächste Schritt sieht vor, die einzelnen Wissensgebiete sinnvoll zusammen zu clustern um sie dann den entsprechenden Personen zuzuordnen. Das besondere dabei im Zentrum der Überlegungen  stehen die zukünftigen Wissensempfänger mit ihren Fähigkeiten und Talenten und nicht die Aufgaben und Wissensgebiete.

Dabei ist es dem Wissensträger und seinem Vorgesetzten besonders wichtig die möglichen Wissensempfänger schon jetzt in ihre Überlegungen mit einzubeziehen und den Prozess der gemeinsamen Entscheidungsfindung transparent zu machen. Deshalb  verlassen wir in diesem Fall auch das gewohnte Vorgehen und ziehen einen Zwischenschritt in Form eines Workshops ein. Im Workshop wollen wir die Wissenslandkarte des Wissensgebers allen möglichen Wissensempfängern vorstellen um gemeinsam die Wissensgebiete sinnvoll zu clustern und zu entscheiden wie die Wissensgebiete zukünftig aussehen sollen und welche Wissensempfänger diese dann übernehmen können.

Aber warum betreiben wir so einen Aufwand?

Wir wollen die Menschen mit einbeziehen und dafür müssen wir sie erst mal abholen. Ihnen den Prozess und das, was wir vorhaben transparent machen. Damit sie verstehen worum es uns geht und was wir mit dem Vorgehen erreichen wollen. So sind sich sowohl der Wissensgeber als auch sein Vorgesetzter in ihrer Haltung einig.

Denn es geht nicht darum nach dem Gießkannenprinzip das Wissen zu verteilen, sondern genau hinzuschauen, wer was kann und wohin sich jeder einzelne entwickeln will. Es ist eine Frage der persönlichen Motivation, habe ich als Person eine Aufgabe, die mir Spaß macht, an der ich wachsen kann, stiftet dies Sinn und ich bin bereit mich einzudringen.

Ich freue mich sehr darüber dieses Team begleiten zu dürfen und werde euch an dieser Stelle zu einem späteren Zeitpunkt über den Workshop erzählen.

Warum vielen Organisationen erst den Umweg gehen anstatt die Abkürzung nehmen.

Wissen ist ein wertvolles Gut. Es lohnt sich dieses Wert zu schätzen damit es im Unternehmen bleibt und weiter genutzt wird. Doch die Mehrheit der Unternehmen in Deutschland machen sich erst Gedanken über ihr Wissen, wenn es droht verloren zu gehen.

Erst im Zuge des demografischen Wandels entscheiden sich Unternehmen das Wissen ihrer ausscheidenden Mitarbeiter systematisch zu sichern und zu verteilen, um auch in Zukunft handlungsfähig zu bleiben. Das ist sicher ein guter Weg, den Organisationen einschlagen können, um ihr Wissen zu sichern. Dennoch bleibt dieses Vorgeben häufig eine Einzellösung – und ist vom Ende her gedacht.

Wie wäre es, wenn die Wissenssicherung und -verteilung nicht erst am Ende einer Laufbahn wertgeschätzt wird? Wenn der Wissenstransfer so in den Arbeitskontext der Menschen integriert ist, dass er ganz selbstverständlich stattfindet. Wenn, Wissen nicht als Hoheitsgut Einzelner, sondern als Gemeinschaftsgut aller verstanden wird. Wenn, Wissen über Abteilungsgrenzen hinweg offen mit allen ausgetauscht wird. Wenn, Werkzeuge und Methoden wie ganz selbstverständlich zum Einsatz kommen, weil die Menschen sie gekonnt für Ihre Zwecke nutzen.

Die Verteilung und Sicherung von Wissen ist nichts, was Unternehmen erst angehen sollten, wenn klar ist, das wichtiges Wissen die Organisation verlässt. Vielmehr sollten sie sich Fragen wie sie das Wissen in Fluss bringen und so die Versorgung ihrer Mitarbeiter schon jetzt mit dem wichtigen Rohstoff sicherstellen.

Ist das geschafft, fließt Wissen ungehindert zwischen ….

  • Abteilungen und Teams
  • Management, Führungskräften und Mitarbeitern
  • Jung und Alt
  • Mitarbeitern die ganz neu dabei sind und denen die schon lange dabei sind
  • Angestellten, freien Mitarbeiter oder externen Experten
  • und innerhalb von Projektteams
  • verteilten Standorten
  • Geschäftspartner, Kunden und Kooperationspartnern

In der Praxis beschäftigen sich Unternehmen häufig nur mit einzelnen Teilbereichen ihres Wissensmanagements und weniger mit dem großen Ganzen. Für die ersten Schritte mag das ein gutes Vorgehen sein. Doch für ein nachhaltiges Wissensmanagement ist das zu wenig. Irgendwann braucht es ganzheitlichen Ansatz. Eine Strategie (wie z. B. die Push & Pull Strategie, Connect & Collect Strategie oder die 4 Sälen der Wissenssicherung) sowie einen Rahmen ( wie z. B. eine Wissensteilungskultur) die den Umgang mit Wissen im Unternehmen beschreibt ud festlegt.

Ist der Wissensfluss in Organisationen sichergestellt, so ist die Gefahr des Wissensverlustes mit dem Weggang eines oder mehrere Mitarbeiter kein Risiko mehr. Das Wissen wird bereits unter den Mitarbeitern geteilt und verteilt und muss so nicht aufwändig immer wieder neu gebildet werden.

Eine Generation geht – was ist das besondere?

In diesem Blogartikel möchte ich einen tieferen Einblick geben, in eine Generation, die sowohl unsere Gesellschaft, Wirtschaft und unser Leben so wie wir es heute kennen geprägt haben.

Was zeichnet die Generation der Babyboomer aus? Was genau macht Sie so besonders? Warum lohnt es sich, sich mit diesen Menschen genauer auseinander zu setzen?

Zunächst ein paar Fakten zur Generation der Babyboomer.

Einordnung der Generation

Die Generation der Babyboomer umfasst die Jahrgänge 1956-1965. Sie sind die Nachfolger der Nachkriegsgeneration, welche die bis 1955 Geborenen umfasst. Abgelöst wird die Generation der Babyboomer durch die Generation X, die die Jahrgänge 1966 bis 1980 umfasst.

Herkunft des Begriffs

Der Begriff Babyboomer wurde in den USA geprägt. Er bezieht sich auf die Zeiten der geburtenstarken Jahrgänge nach dem 2. Weltkrieg, dem „Babyboom“. In den USA dauerte der Babyboom nach dem 2. Weltkrieg von ca. 1946 bis 1962 an.

Zahlen zum Bevölkerungsanteil

Der Bevölkerungsanteil der Babyboomer ist im Vergleich mit sämtlichen anderen Generationen sehr hoch. Laut Statistischem Bundesamt machen die Geburtsstarkenjahrgänge 30 Prozent unserer Bevölkerung in Deutschland aus. So geht man davon aus, dass rund 20 Millionen Babyboomer im Zeitraum der kommenden 9 Jahren (von 2021 und 2030) in Rente gehen.

Was zeichnet dies Generation aus

Die Babyboomer sind die erste Generation des Wirtschaftswunders und des Wohlstands. Sie konnten als erste die Vorzüge der massenhaften Produktion von Gütern kennenlernen und sind geprägt von Wirtschaftswachstum und sich schnell verbessernde Lebensumständen.

Was aber macht sie als Mitarbeiter für Unternehmen so einzigartig?

  • Sie sind die Generation mit einem ausgeprägten und arbeitsorientierten Lebensstil. Das heißt, die Arbeit hat für sie einen hohen Stellenwert und ist ihnen wichtig. Bei dieser Generation findet eine sehr starke Identifizierung mit ihrer Arbeit statt und nimmt daher zu einem großen Teil viel Zeit und Raum in Anspruch. Dies wird in vielen Fällen nicht als belastend empfunden und daher findet man unter ihnen auch noch viele „Workoholics“.
  • Diese Mitarbeiter habe jahrzehntelange für ein und dasselbe Unternehmen gearbeitet und Karrieren gemacht. Sie haben die längsten Betriebszugehörigkeiten in unserer Geschichte. So ist es nicht selten, dass Mitarbeiter von Beginn ihrer Lehre bis hin zur Rente in nur einem Unternehmen beschäftigt waren. Das sind gerne mal 30, 40, 45 Jahre oder vereinzelt auch noch mehr. Das macht Sie für Arbeitgeber so besonders wertvoll den diese Gruppe ist ihrer Organisation gegenüber sehr loyal und leistungsbereit.
  • Sie verfügen über einen einzigartigen Wissens- und Erfahrungsschatz und leisten damit einen hohen Wertschöpfungsbeitrag für das Unternehmen. Denn dabei handelt es sich um Menschen, die noch über ein ausgeprägtes Unternehmenshistorisches Wissen verfügen. Damit sind sie in der Lange zu verstehen, warum ihr Unternehmen so tickt wie es tickt. Oder warum Prozesse oder Vorgehensweisen heute genau so funktionieren und nicht anders. Die Normen und Werte stecken ihnen im Blut und die Kultur wurde durch sie geprägt. Sie haben mit dem Unternehmen zusammen Höhen und Tiefen erlebt und sind daran gewachsen.
  • Es sind die „jungen Alten“. Mental und physisch noch äußerst fit, gesund und mobil. Und in vielen Fällen in ihren Augen zu jung um in Rente zu gehen.

In meinen Augen sind das genügend Gründe, um sich mit dieser Generation genauer zu befassen. Gehen diese Menschen in Rente ohne ihren Wissensschatz und ihre Erfahrungen an die nächste Generation weiter zu geben geht viel wertvolles Wissen für immer verloren.

Es ist also Zeit sowohl die Menschen und deren Wissensschätze etwas mehr Beachtung zu schenken und eine Vorgehen zu etablieren das Mitarbeiter dabei begleitet Wissen gekonnt weiter zu geben. Damit Wissen im Unternehmen bleibt und weiterentwickelt werden kann.

Neben der Etablierung eines Wissenstransferprozesses und dem Einsatz von Wissenstransferbegleitern in Unternehmen haben Unternehmen noch weitere Möglichkeiten Wissen zu sichern. Welche das genau sind, werde ich in meinem nächsten Artikel beleuchten.

Die Babyboomer gehen in Rente – Wie lange wollen Sie noch warten?

Seit Jahren ist bekannt, dass sich der demografische Wandel nicht aufhalten lässt und sich noch weiter verstärken wird. Fakten wie eine älter werdende Gesellschaft, eine überdurchschnittliche Anzahl an Renteneintritte, weniger Nachwuchskräfte, häufigere Personalwechsel, Verlust von Fachkräften werden von viele Unternehmen immer noch ignoriert.

Wir befinden uns bereits mitten drin im Veränderungsprozess und der demografische Wandel ist für jeden ein unvermeidbares Thema. Doch warum wird so wenig gehandelt, angesichts der Wichtigkeit? Oder anders gefragt: Warum wird erst gehandelt, wenn es zu spät ist?

Laut Definition beschreibt der demografische Wandel die Entwicklung der Bevölkerung. Dabei wird die Veränderung der Altersstruktur, als auch die Geburtenanzahl im Verhältnis zu den Sterbefällen betrachtet. In Deutschland steigt der Altersdurchschnitt. Seit den 70er-Jahren werden weniger Menschen geboren, als sterben. Im Jahr 2060 wird jeder Dritte mindestens 65 Jahre alt sein.

Eigentlich sprechen die Fakten für sich. Trotzdem führt der Handlungsdruck in Unternehmen erst dann zu konkretem Handeln, wenn klar ist, dass Wissensträger gehen und das vorhandene Wissen mit Ihnen.

Die Jahre von 2021 bis 2030 sind entscheidend

In den kommenden 9 Jahren wird die Generation der Babyboomer in Rente gehen. Das betrifft nicht nur einzelne Personen einer Abteilung oder eines Teams, sondern kann unter Umständen ganze Abteilungen oder Teams betreffen. Je besser Sie sich jetzt auf eine Vielzahl von Renteneintritten vorbereiten, desto entspannter können Sie dem Wissensverlust vorbeugen.

Die Frage ist, was können Sie schon heute konkret tun?

Verschaffen Sie sich einen Überblick
Führen Sie eine Altersstrukturanalyse durch. Diese zeigt Ihnen welche Mitarbeiter in den kommenden Jahren in Rente gehen, mit wie vielen Renteneintritten Sie rechnen müssen und welche Abteilungen und Teams betroffen sein werden. Und

Stellen Sie fest, wer Ihre Experten sind
Überprüfen Sie, welches Know-how und unternehmensspezifische Wissen in Zukunft essenziell für den Fortbestand des Unternehmens ist und nicht verloren gehen darf. Ermitteln Sie die Wissensträger die über dieses wertvolle Wissen verfügen.

Finden Sie heraus, wer die Aufgaben der Experten übernehmen kann
Geben Sie die Vorstellung auf, dass es nur EINEN Nachfolger oder einen Wissensträger geben darf. Überprüfen Sie die Aufgaben Ihrer Experten und teilen Sie die Aufgaben auf verschieden Personen auf.

Sorgen Sie rechtzeitig dafür, dass Wissen vom Experten an die Nachfolger weitergegeben wird
Stellen Sie frühzeitig den Wissenstransfer zwischen den Wissensträgern und Nachfolgern sicher. Auch wenn Ihr Experte erst in 5 Jahren geht. Warten Sie nicht, setzen Sie den Prozess des Wissenstransfers bereits frühzeitig in Gang.

Schaffen Sie einen Raum des Dialogs
Beziehen Sie Ihre ausscheidenden Mitarbeiter frühzeitig in den Prozess des Wissenstransfers ein. Fragen Sie sie welche Vorstellung und Ideen sie zur Ausgestaltung des Wissenstransfers selbst noch einbringen möchten.

Planen Sie mit einem Zeitraum von 1 bis 1,5 Jahren
Stellen Sie den Wissensträgern und Wissensempfängern ausreichend Zeit für den Wissenstransfer zur Verfügung. So kann der Wissenstransfer auch während des Tagesgeschäfts für alle entspannt ablaufen.

Wenn Sie bisher noch nicht aktiv geworden sind, dann tun Sie es jetzt. Noch ist es nicht zu spät, sich um ihre Wissensträger und Wissensschätze zu kümmern.
Interessant könnte auch sein zu erfahren welche Stolperfallen sich in der Praxis immer wieder zeigen und wie sie umgangen werden können.

In meinen nächsten Artikel beschäftige ich mich noch mal intensiver mit der Generation der Babyboomer. Was zeichnet diese Generation aus? Wer genau steckt hinter dieser Generation und was sind das für Menschen? Was macht sie besonders und warum lohnt es sich das Wissen der Babyboomer zu sichern?

Wissen im Unternehmen halten – die Ausbildung zum Wissenstransferbegleiter*in

Mitarbeiter kommen und gehen, das kennen wir schon und ist ganz normal. Schwieriger wird es erst dann, wenn in den kommenden Jahren nicht nur einzelne Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, sondern eine ganze Reihe bis hin zu ganzen Abteilungen in Rente gehen. Das ist auch die Motivation, eines meiner Kunden bei dem der demografischen Wandel in den kommen Jahren voll zuschlägt.

So hat das Unternehmen ermittelt, dass bis 2030 etwa ein Drittel der Mitarbeiter in den Ruhestand gehen werden – das sind ca. 80 bis 150 Mitarbeiter*innen pro Jahr. Viele dieser Mitarbeiter*innen verfügen über ein enormes unternehmen spezifisches Erfahrungswissen das gesichert werden will. Dabei geht es um Wissen, das sonst niemand hat und ohne die Weitergabe dieses Wissens wäre es für das Unternehmen und seine Mitarbeiter für immer verloren.

Um dieser Entwicklung frühzeitig und nachhaltig entgegenzuwirken haben wir deshalb eine Ausbildung zum Wissenstransferbegleiter*innen entwickelt.

Die Ausbildung versetzt die „Wissenstransferbegleiter*innen“ in die Lage, eigenständige „Experten-Interviews“ durchzuführen sowie die Wissensträger aktiv bei deren Wissensweitergaben zu unterstützen. Und das von der Wissensidentifizierung und Strukturierung, über die Wissenstransferplanung bis hin zum eigentlichen Wissenstransfer.

Nach der Ausbildung sind die Wissenstransferbegleiter*innen in der Lage
  • … ein Experten-Interview eigenständig durchführen
  • … Wertvolles implizites Wissen zu identifizieren und in einer Wissenslandkarte festzuhalten
  • … einen Wissenstransferprozess zu strukturieren und zu planen
  • … die Rahmenbedingung für einen erfolgreichen Wissenstransfer mitzugestalten
  • … denn gesamten Wissenstransferprozess aktiv zu unterstützen und Mitarbeiter während der Wissensweitergabe zu begleiten, anzuleiten und Hilfestellung zugeben

Ursprünglich war die Ausbildung als Präsenz-Training angedacht aber aufgrund der aktuellen Situation bieten wir die Ausbildung nun erst mal in Form eines interaktiven Online-Trainings an.

Entstanden ist eine Ausbildung in 3 Phasen. Die erste Phase beinhaltet die ersten beiden Blöcke die in Form von Selbstlernmodulen angelegt sind und theoretisches Basiswissen vermitteln. In Phase 2 finden dann 5 virtuelle Online Trainings statt die Theorie mit Praxis verzahnen und die Teilnehmer in zahlreichen Übungen dazu bringen das Gelernte in die Praxis zu übertragen und in den individuellen Kontext  anzuwenden. Phase 3 beinhaltet ein individuelles Coaching, das jeder Teilnehmer während seiner ersten Praxis in der Rolle des Wissenstransferbegleiters individuell abrufen und nutzen kann.

Die Inhalte werden in 7 Blöcken vermittelt
  1. Verstehen, wovon wir sprechen. Basiswissen aus dem Wissensmanagement
    Information – Wissen – Kompetenz I Wissenstreppe I Wissensarten I Eisbergmodell
  2. Erfahren, worauf es ankommt. Wissenstransfer als sozialen & biologischen Prozess verstehen
    Das „Brückenprinzip“ I Das Sender-Empfänger-Prinzip I kognitive Komplexität und mögliche Störfaktoren I Lernprinzipien I Lerntypen I Lernwege I Vergessenskurve
  3. Wie den reichen Wissensschatz identifizieren
    Das Experten-Interview I Fragen
  4. Wie den Wissensschatz bewerten, transparent machen und dokumentieren
    Die Wissenslandkarte I Netzwerkanalyse
  5. Eine gute Planung als solides Fundament
    Der Wissenstransferplan
  6. Wissenstransfer als effektiven und effizienten Prozess gestalten
    Phasen. Schritte. Erfolgsfaktoren. I Das didaktische Baukastenprinzip I Best Practice Beispiele
  7. Nützliche Transfer-Methoden kennenlernen und einsetzen können
    Selbstgesteuerte Lern-Sprints I Fire Side Chat I Erfahrungsbericht I Tandems I Shadowing etc.

Parallel dazu wird eine Community gegründet in dem sich die Teilnehmer regelmäßig austauschen können, um auch nach der Ausbildung in Kontakt zu bleiben, Praxis-Erfahrungen zu teilen und sich gegeseitig zu unterstützten.

Diesen Montag startet der erste Block mit etwas Theorie und am Freitag geht es gleich mit der ersten Fragerunde weiter. Ich freue mich sehr auf die Teilnehmer.

 

Wissen geht in Rente

Wissen geht in RenteMitarbeiter gehen in Rente. Das ist ein ganz normaler und natürlicher Prozess. Doch in den kommenden Jahren wird nicht nur einer von vielen ihrer Mitarbeiter in Rente gehen, sondern eine Vielzahl von Know-How-Trägern.

Der demografische Wandel stellt Unternehmen damit vor die Herausforderung das Wissen dieser Wissensträger frühzeitig zu sichern.

Jetzt werden Sie sich fragen, warum? Bisher sind immer wieder Mitarbeiter in den Ruhestand gegangen und was daran ist jetzt neu?

Die Herausforderung liegt nicht darin, dass der eine oder andere Mitarbeiter in Rente geht. Sie liegt darin, dass eine Vielzahl an Experten gleichzeitig in Rente gehen. Ist ein Mitarbeiter bisher in den Ruhestand gegangen, konnte das Wissen der Person an viele andere weitergeben werden. Wenn Wissenslücken nach dem Weggang sichtbar wurden, war das zu verkraften da es noch genügend Mitarbeiter gab die die Wissenslücke mit etwas Aufwand und Zeit geschlossen haben. Doch in den kommenden Jahren wird das nicht mehr möglich sein.

Denn zum einen sind es zu viele Mitarbeiter die gehen und zum anderen gibt es zu wenige Mitarbeiter, die das Wissen entgegennehmen können und wollen.

Deshalb ist es ratsam den Wissenstransfer und die Sicherung des Know-hows frühzeitig zu planen und zu sichern. Damit Wissen nicht unwiederbringlich verloren geht.

In meiner Praxis zeigen sich immer wieder dieselben Stolperfallen, an den Organisationen scheitern.
  • Organisationen sind sich der Herausforderung und den damit verbundenen Konsequenzen nicht bewusst. Entweder, weil es ja bisher auch immer so geklappt mit dem Wissenstransfer oder weil ein Wissenstransfer sowieso nie stattgefunden hat und es auch so mehr oder weniger gut ohne strukturierte Wissensübergabe funktioniert hat.
  • Sie sind schlecht vorbereitet, wissen nicht, wann wer in Rente geht und sind häufig zu spät dran. Es ist ja nicht so, dass der Renteneintritt eines Mitarbeiters ein überraschendes Ereignis ist. Ich für meinen Teil dachte immer, dass Organisationen die Altersstruktur seiner Mitarbeiter kennen und damit auch wissen welcher Wissensträger, wann das Unternehmen verlässt. Doch häufig erlebe ich Wissenstransfer-Anfragen mit einer Vorlaufzeit von 4 Wochen und weniger.
  • Unternehmen sind sich der Komplexität der Aufgabe und den damit verbundenen Zeitaufwand nicht bewusst. Sie unterschätzen die Komplexität eines Wissenstransfers und den damit verbundenen Zeitaufwand. Oft wird noch geglaubt das viel Wissen ja eh schon dokumentiert ist und ein paar Stunden für die Weitergabe von Erfahrungswissen ausreichen. Aber Wissen, dass sich ein Mitarbeiter über Jahrzehnte angeeignet und weiterentwickelt hat kann nicht an ein einem Nachmittag übergeben werden. Und schon gar nicht, wenn beide Wissensgeber und Wissensempfänger noch ihren regulären Aufgaben nachgehen.
  • Sie wissen nicht wie sie das Know-how der ausscheidenden Mitarbeiter identifizieren, sichern und an die nächste Generation weitergeben können. Es fehlt den Organisationen bzw. Mitarbeiter die über Wissenstransferkompetenzen verfügen. Das heißt zum einen kennen Sie weder die Methoden für die Wissensidentifizierung noch Wissen sie wie Wissen so weitergegeben werden kann, das dieses auch beim Empfänger ankommt, und zwar so, dass es verstanden und angewendet werden kann.
Dabei lässt sich das Wissen ausscheidender Mitarbeiter mit einem strukturierten Vorgehen in 5 Schritten und einem überschaubaren Aufwand für die Zukunft sichern.
  1. Schritt: Prozess starten – alle Beteiligen an einen Tisch bringen und vorgehen definieren.
  2. Schritt: Wissensidentifikation und -strukturierung – mittels eines Wissensträgers- bzw. Experten-Interviews.
  3. Schritt: Wissenstransfer planen – mithilfe eines Wissenstransferplans der den gesamten Prozess transparent macht und damit auch den Gesamtaufwand an Zeit aufzeigt.
  4. Schritt: Wissenstransfer durchführen – mittels verschiedener Wissenstransfer-Methoden die dabei helfen die verschiedenen Wissensarten an den/die Wissensempfänger zu vermitteln und zu übergeben.
  5. Schritt: Aus den Erfahrungen lernen – mithilfe einer Nachbetrachtung und Definition von Learnings die sich auf kommende Wissenstransfer-Situationen übertragen lassen.

Das Vorgehen gibt es auch visualisiert als A4-Poster, dass Sie hier finden.
Wenn Sie mehr zu meinem Vorgehen wissen wollen, dann sprechen Sie mich gerne an.

Die Collect-Route

Und warum das Befüllen von Datenbanken nicht ganz so einfach ist.

In meinem letzten Artikel habe ich zwei Routen beschrieben die eine Organisation benötigt, um Wissen fließen zu lassen. Heute möchte ich noch mal auf die Collect-Route näher eingehen.

Bei der Collect-Route geht es ja darum, Wissen in Dokumenten oder Datenbanken für alle im Unternehmen zur Verfügung zu stellen. So kann Wissen jederzeit und egal von welchem Ort nachgefragt und gefunden werden.

Was so einfach klingt, ist in der Praxis für viele Unternehmen immer noch eine echte Herausforderung. Dafür gibt es die verschiedensten Gründe:

Wissensverteilung mit Hilfe der Collect-Route

Die Datenbank erfüllt die Anforderungen der Mitarbeiter nicht.

In der Regel entscheidet die IT-Abteilung über den Einsatz einer Datenbank und die Mitarbeiter werden nicht in den Entscheidungsprozess für oder gegen eine Datenbank eingebunden. Folgende Fragen werden leider zu selten gestellt: Wie kann die Datenbank eure Arbeit aktiv unterstützen? Was muss die Datenbank alles können? Wie können wir die Datenbank in euren Tagesablauf integrieren damit ihr sie auch nutzt? Wie muss die Suchfunktion der Datenbank gestaltet sein, damit Wissen auch gefunden wird?

Die Datenbank wird mit veralteten Dokumenten befüllt.

Oft ist es ja so, dass bereits dokumentiertes Wissen vorhanden ist und nur in die neue Datenbank überführt werden muss. Wird dabei aber alles 1:1 implementiert, macht das wenig Sinn. Vielmehr muss bestehendes Wissen verifiziert werden. Also sind die vorhandenen Dokumentationen noch aktuell und auf dem letzten Stand? Können veraltete Dokumente archiviert oder gar gelöscht werden? Müssen Dokumentationen ganz neu erstellt werden, weil sie fehlen?

Die Datenbank befüllt sich nicht von alleine.

Häufig wird das Befüllen der Datenbank dem Zufall überlassen. So stellen einzelne Mitarbeiter ihr Wissen in der Datenbank zur Verfügung, andere wiederum nicht. Vielmehr braucht es aber ein Team, das sich darum kümmert, dass auch alle Dokumente in die Datenbank migriert werden. Das können freiwillige Mitarbeiter sein, die sich dazu bereit erklären bei der Befüllung zu unterstützen oder auch Praktikanten, die dafür extra herangezogen werden, um die Befüllung der Datenbank zu gewährleisten.

Die Datenbank hat keinen Verantwortlichen.

In der Regel gibt es nur bei dem Aufsetzen der Datenbank einen Verantwortlichen und das ist meistens ein Mitarbeiter der IT. Dieser kennt sich aber nur mit der Infrastruktur der Datenbank aus und ist daher häufig nicht die geeignete Person, um die Datenbank am Leben und insbesondere aktuell zu halten. Ist die Datenbank erst einmal implementiert und läuft, wird sie häufig sich selbst überlassen! Doch das ist der falsche Weg, denn es benötigt mindestens eine ober besser mehrere Personen, die sich um die Datenbank kümmern und an der weiteren Ausgestaltung der Datenbank mitwirken.

Die Datenbank hat kein Regelwerk.

Selten verfügt die Datenbank über klar definierte Regeln, die die Erstellung, die Ablage sowie die Zusammenarbeit und den Gebrauch der Datenbank regelt. So müssen im Vorfeld folgende Fragen geklärt werden: Welche Dokumente werden in der Datenbank abgelegt? Werden für die Erstellung diverse Templates oder auch Dokumenten-Vorlagen verwendet? Wer darf Dokumente einstellen? Werden die einzustellenden Dokumente vorab geprüft? Nach welchem System findet eine Verschlagwortung der Dokumente statt damit die Dokumente auch gefunden werden? Was passiert, wenn sich Mitarbeiter nicht an die Regeln halten?

Mitarbeiter werden nicht ausreichend geschult.

Die wenigsten von uns verfügen über ein ausgeprägtes Dokumentationstalent. Doch jeder von uns dokumentiert fast täglich sein Wissen. Damit dokumentiertes Wissen aber auch wirklich gelesen und genutzt wird, muss es gut und anschaulich aufbereitet sein. Die Kriterien einer guten Dokumentation kennen aber die wenigsten von uns. Ergo: Mitarbeiter müssen darin geschult werden, wie genau sie ihr Wissen dokumentieren können. Sie sollten auch andere Formen der Dokumentation (als nur die Verschriftlichung von Wissen in Form von Dokumenten) kennen und nutzen können, um Wissen zu dokumentieren.

Mitarbeiter werden nicht lange genug bei der Veränderung begleitet.

Doch mit der Schulung ist in der Regel „Schluss“ und es findet keine weitere Begleitung der Mitarbeiter statt. Damit die Arbeit mit der Datenbank aber in den täglichen Arbeitsablauf der Mitarbeiter Einzug erhält, ist eine kontinuierliche Begleitung bei der Implementierung einer Datenbank notwendig. Erst, wenn sich ein sicherer und routinierter Umgang mit der Datenbank einstellt, hat die Veränderung stattgefunden und muss nicht weiter unterstützt werden.

Wie zu Beginn erwähnt bildet die Collect-Route nur den einen Weg ab, um Wissen im Unternehmen zu verteilen. Soll gerade auch das Erfahrungswissen im Unternehmen geteilt werden, wird die Connect-Route benötigt.

Mehr zur Connect-Route finden Sie in ein paar Wochen in meinem nächsten Artikel.

Zitat einer Wissensempfängerin

Heute habe ich ein tolles Feedback einer Wissensempfängering erhalten die ich bei der Einarbeitung und einem Wissenstransfer begleitet habe.


„Aufgrund der strukturierten Vorgehensweise konnte ein interessanter Überblick über das Aufgabengebiet erstellt werden. Durch das schriftliche Festhalten von wichtigen Themen und Aufgaben sowie durch fest vereinbarte Termine konnten die verschiedenen Punkte dann in der knappen Zeit sinnvoll übergeben werden. Die Begleitung und Moderation durch Frau Block war hier sehr hilfreich.“

Brigitte Huber, Versicherungskammer Bayern

 

Gleichzeitig möchten ich mich in diesem Zusammenhang auch bei Susanne Heinz bedanken, die mich in diesem Fall an die Versicherungkammer weiter empfohlen hat und so eine tolle Zusammenarbeit entstanden ist.