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Wie die Verteilung von Wissen im Unternehmen sicherstellen

Vor ein paar Tagen hat Silvia Schorta in einem kurzen Tweet ihren Workshop „Wissensmanagement im Team meistern“ mit den Worten: „Wissensmanagement im Team? Da reicht doch einfach eine Datenbank, in der alle reinschreiben! Leider nein. Wissensmanagement ist Austausch, Teamarbeit Vertrauen und Arbeit.“ beworben.

Mit ihrer Aussage hat sie mich ins Grübeln gebracht, denn leider mache auch ich immer wieder dieselbe Erfahrung, das die Verteilung von Wissen den Datenbanken in Unternehmen überlassen wird.

Dabei gibt es zwei ganz einfache Wege, wie man die Verteilung von Wissen im Unternehmen sicherstellen kann.

Wissenverteilen Connect und Collect

Auf der einen Seite gibt es die „Connect-Route“.

Diese verfolgt den Ansatz die Menschen im Unternehmen zusammenzubringen und zu vernetzen. Sie schafft möglichst viel Gelegenheiten zur Wissensweitergabe und den Austausch. Konkret heißt das, die Weitergabe von Wissen erfolgt durch das Mittel der Konversation und dem Dialog entweder Face-to-face oder auf elektronischem Weg. Mit dieser Route kann die Weitergabe von impliziten Wissen, also komplexem Wissen mit starkem Kontextbezug sichergestellt werden.

Auf der anderen Seite gibt es die „Collect-Route“.

Sie verfolgt den Ansatz,  die Wissensweitergabe oder auch Verteilung durch die Ansammlung von Wissen in Dokumenten oder Datenbanken sicherzustellen. Diese Route kann aber nur die Verteilung von explizitem Wissen – also einfachem, eindeutigem Wissen mit geringerem Kontext-Bezug gewährleisten.

In vielen Organisationen ist die „Collect-Route“ überdurchschnittlich hoch ausgeprägt und die Connect-Route wird sträflich vernachlässigt oder ist nur sehr eingeschränkt vorhanden. Um Wissen im Unternehmen fließen zu lassen, müssen beiden Strategien verfolgt werden und ineinander greifen. Hinzukommt ein weiterer Pluspunkt. Wird Wissen offen im Unternehmen geteilt und verteilt, dann werden sich Wissensinseln auflösen oder ganicht erst entstehen.

 

 

Wissensinseln was ist das?

Wissensinseln sind einzelne Silos die entweder aus Einzelpersonen, Personengruppen z. B. Teams, Abteilungen, unterschiedlichen Standorten, Kunden oder auch Kooperationspartnern bestehen können und ihr vorhandenes Wissen nicht oder sehr eingeschränkt miteinander austauschen oder teilen.

In jedem Unternehmen kommen Wissensinseln mehr oder weniger stark ausgeprägt vor. Die Frage ist nur wie lassen sich diese Silos besser verbinden oder gar auflösen?

Zunächst möchte ich aber einen Blick darauf werfen, warum es in fast allen Unternehmen Wissensinseln gibt.

Wissensinseln

 

WARUM und WIE entstehen Wissensinseln?

In den meisten Fällen sind Wissensinseln historisch & organisatorisch gewachsen, indem versucht wurde die Arbeit besser zur strukturieren und zu organisieren, so sind zum Beispiel Arbeitsteilungen entstanden.

Das erklärt sich sehr gut an einem Beispiel. Nehmen wir z. B. ein Startup mit 10 Mitarbeiten. Hier funktioniert der Wissensfluss und die Zusammenarbeit oft sehr gut, jeder kennt jeden und alle Aufgaben und Zuständigkeiten sind transparent und die einzelnen Aufgaben überschneiden sich. Jede packt noch da an, wo etwas fehlt. Die Zielsetzung ist klar und alle arbeiten auf das zu erreichende Ziel hin. Doch je größer das Unternehmen wird, desto lauter wird der Wunsch nach mehr Struktur und die Arbeitsteilung nimmt zu. Bereiche werden zusammengefasst und Abteilungen entstehen. Das führt unweigerlich dazu, das die ersten Wissensinseln entstehen. Wächst das Unternehmen im Laufe der Jahre weiter kommen neue Wissensinseln hinzu.

 

Wissens Inseln

 

Aus der Perspektive einer Organisation lässt sich das am besten an Hand von drei schematischen Skizzen erklären. Um als Unternehmen effizienter arbeiten zu können hat man im Unternehmen hierarchische Barrieren (wie z. B. Top-Management, mittleres Management, Arbeiter) und funktionale Barrieren (wie z. B. Einkauf, Finanzwesen, Verkauf, Marketing) eingeführt. Damit aber entstehen sogenannte unverbundene Wissensinseln.

Diese unverbundenen Wissensinseln verfolgen alle sehr unterschiedliche Interessen, individuellen Ziele und horten daher oft ihr Wissen um sich und Ihre Stellung im Unternehmen nicht zu gefährden. Dieser Zustand führt eben auch dazu, das wichtiges Wissen nicht über Hierarchien und Abteilungen hinweg geteilt wird.

Ich will damit nicht sagen, das es gar keinen Wissensaustausch gibt, nur ist dieser an der einen oder anderen Stelle unterbrochen, gestört oder nur sehr eingeschränkt möglich.

Wie die Wissensinseln auflösen?

Ziel des Wissensmanagements ist die Wissensinseln aufzulösen, indem Barrieren gezielt abgebaut werden, um das Wissen im organisationalen Rahmen für alle sinnvoll nutzbar zu machen. In der Praxis begegnen mir zwei wesentliche Merkmale, die einen offen Umgang mit Wissen im Unternehmen stören oder behindern.

1. Wissen-ist-Macht-Denke

Das erste Merkmal ist die Wissen-ist-Macht-Denke und der damit verbundenen Angst. Angst sich entbehrlich zu machen, Angst davor das „mein“ Wissen unter falschem Namen weitergegeben wird oder ganz schlicht Angst seinen Arbeitsplatz zu verlieren.

2. Vertrauen

Das zweite Merkmal ist das nicht vorhandene Vertrauen. Fehlendes Vertrauen in meine Mitarbeiter in einer Führungsrolle oder auch umgekehrt fehlendes Vertrauen als Mitarbeiter meinen Kollegen gegenüber, meiner Führungskraft und/oder der Geschäftsleitung.

Meint es eine Organisation ernst und will die Wissensinseln in der Organisation auflösen sind das die beiden wichtigsten Stellschrauben, an denen gearbeitet werden muss.

Wird Wissen im Unternehmen angstfrei, vertrauensvoll, freiwillig, gerne, uneingeschränkt, und barrierefrei geteilt, haben die Wissensinseln es schwer weiterhin bestehen zu bleiben und der Grundstein für eine „Wissensteilungskultur“ ist gelegt.

Wenn Wissen in einen kollektiven Zusammenhang gestellt wird bilden sich unweigerlich Vernetzungen und Synergien, die für alle im Unternehmen von Nutzen sind. Denn die Wissensweitergabe ist Aufgabe aller im Unternehmen und hängt von der Bereitschaft und dem Willen aller ab.

Glaubwürdige Zusammenarbeit im Generationenmix

Warum steigern Unternehmen mit gemeinsam definierten und tatsächlich gelebten Werten ihre Gewinne eklatant? Wie entsteht eine wertschätzende Zusammenarbeit und zwar so, dass alle Generationen mit einbezogen werden und keiner abgehängt wird? Wir – also Marion Berger und ich inspirieren in unserem neuen Seminar „Glaubwürdige Zusammenarbeit im Generationenmix“ zu neuen, altersunabhängigen Bildern im Kopf. Wir geben Ihnen die Möglichkeit Ihre persönlichen Leitmotive und die einzigartigen Fähigkeiten in einem kompetenzgemischten Team zu erkennen. Damit schaffen Sie eine ganz neue Art der werteorientierten Zusammenarbeit in dem JEDER von JEDEM viel lernen und das Wissen ohne Barrieren ungehindert fließen kann.

Weitere Informationen und Details zum Seminar bei Marion Berger oder mir.

 

 

Elevator Pitch – Was machen ich überhaupt

Neulich bei einem Netzwerktreffen hatte ich die Gelegenheit mein Tun in Form eines kleinen Elevator Pitch zu präsentieren.
Es ging darum kurz und knapp zu zeigen was genau ich eingentlich mache. Und da ich bekanntermaßen gerne Bilder sprechen lasse habe ich eine mini Präsentation kurzerhand hochgeladen.

Welche Rolle spielt die Führung bei WM-Projekten

In unseren Vorträgen, Beratungsprojekten und Seminaren zeigen wir häufig folgendes Video.

Denn übertragen auf das Thema Wissensmanagement macht das Video deutlich, dass es für alle Wissensmanagement-Projekte zum einen einen besonders langen Atem braucht bis die Initiativen oder auch Maßnahmen bei den Mitarbeitern ankommen und diese bereit sind mit zu machen. Und zum anderen, dass es immer mindestens einen Vorreiter oder im besten Fall eine Führungspersönlichkeit braucht, der für eine längere Zeit auch mal alleine kämpft und das auch aushalten kann, bis die ersten Anhänger folgen.

Wissenskultur entwickelt sich weiter

Vorträge mit PowerPoint ist nicht meins – das hat sich allgemein bereits herumgesprochen das sorgt immer wieder für erste Irritation, dann aber große Freude und vor allem starke Interaktion, tolle Gespräche und anregende Diskussionen.
Das „Wissenskultur“-Poster erfreut sich dabei stets besonderer Aufmerksamkeit – ist es doch das zentrale Element meines Vortrags zum Thema „ „Wissen bewegen. Unternehmen bewegen: 6 Stellschrauben für das Entstehen einer lebendigen Wissens(teilungs)kultur.“

Das Poster selbst belegt die These, wie wandelbar und lebendig „Kultur“ ist …. denn es hat – inhaltlich wie gestalterisch – schon einige „Entwicklungsschleifen“ durchlaufen und sah beim Vortrag beim VDI in München doch recht anders aus als zum Beispiel 2012 beim Vortrag bei der IHK, wo es seine Geburtsstunde feierte. Dazwischen liegen nicht nur zahlreiche Präsentationen, sondern auch viele spannende Diskussionen aus Seminaren und Kundengesprächen rund um das Thema ….

Nun – Sie ahnen es vielleicht bereits – habe ich festgestellt: Auch die letzte Version spiegelt das Wissen sowie  Erfahrungen aus den diversen Beratungsprojekten nicht mehr in dem Maße wider, wie ich mir das wünsche: Kurz: ich habe mich weiterentwickelt, dazu gelernt und denke, es wird Zeit für eine Version 4.0!
Viele Punkte existieren bereits in meinem Kopf, viele Anregungen und Veränderungwünsche habe ich von außen mitgenommen – jetzt heißt es, sammeln, sortieren, auseinandernehmen, hinterfragen, überdenken, formen, ordnen, damit sich alles am Ende wieder zu einem harmonischen und vor allem inspirierenden Ganzen zusammen fügt.

Für den ersten Schritt haben ich letzte Woche einen sonnigen Tag und eine ebenso luftig-sonnige Location gewählt und die Basis für das Neue geschaffen.
Und tatarataaa: Das ist das Ergebnis:

Soviel kann ich schon mal verraten: aus den „Eckpfeilern“ wurden „Stellschrauben“, aus den „Spielräumen“ „Freiräume“ und aus den „6 Stellschrauben“ gleich mal 7 :). Nun bin ich gefordert,  all die anderen großen und kleinen Änderungen bildlich umzusetzen und ich freue mich jetzt schon auf das Ergebnis.
Wenn es soweit ist, gönne ich Ihnen natürlich einen kleinen Schulterblick.

Möchten Sie mehr darüber und über die Impulse und das Wissen, das wir Ihnen zum Thema „Wissenskultur“ mit auf den Weg geben können, erfahren, dann kontaktieren Sie uns doch am besten unter k.block@mehr-wissen.biz.

InterFace AG

Das Video zum Vortrag „Die Eckpfeiler einer Wissens(teilungs)kultur“ bei der Interface AG

Bisher hatte ich Ihnen nur ein paar Bilder zu meinem Vortrag bei der InterFace AG gezeigt.
Doch dazu gibt es auch ein Video, das ich Ihnen nicht vorenthalten wollte.

Wissensmanagement ja / nein? 4 Fragen zur Selbstreflexion

Unternehmern und Geschäftsführern, die überlegen, ob eine Auseinandersetzung mit dem Thema Wissensmanagement sowie eine entsprechende Investition in diesem Bereich lohnenswert für ihr Unternehmen sein könnte, gebe ich gerne die folgenden vier Fragen zur Selbstreflexion an die Hand:

  1. Wie hoch ist der Anteil von Wissensarbeit in Ihrem Unternehmen (in Relation zu produzierenden Tätigkeiten)?
  2. Wie viel Zeit wird Ihrem Unternehmen unnötig verschwendet, und wie viele wichtige Entscheidungen werden falsch oder gar nicht getroffen, weil Wissensarbeitern das notwendige Wissen fehlt?
  3. Wie viel unternehmenskritisches Wissen geht verloren, weil es, z.B. beim Personalwechseln, nicht gesichert oder gezielt und kompetent weitergegeben wird
  4. Auf welche Marktposition könnte Ihr Unternehmen kommen, wenn Sie das vorhandene Wissen gezielt so verteilten und neu verknüpften, dass daraus neues wertschöpfendes Wissen entstehen kann?

Sollten Sie in auch nur einem dieser Themenbereiche Potenzial für Ihr Unternehmen erkennen, haben Sie die Fragen „Wissensmangement ja oder nein?“ eigentlich bereits für sich selbst beantwortet. Denn Optimierungen in diesen Aktionsfeldern sind nicht nur „nice to have“, sondern unternehmenskritische strategische Maßnahmen – die Sie im Bestfall mit externer Unterstützung durch Experten angehen.

 

InterFace AG

Unser Vortrag „Die Eckpfeiler einer Wissens(teilungs)kultur“ bei der Interface AG

Für Unternehmen ist es heutzutage überlebenswichtig, die interne Versorgung mit Wissen sicher zu stellen. Denn es handelt sich um d e n Treibstoff, der die tägliche Arbeit im Unternehmen am Laufen und diese im Wettbewerb hält.

Doch der Unternehmensalltag ist oft weit entfernt vom Ideal eines offenen, von allen Mitarbeitern (gern) praktizierten Wissensaustauschs. Phänomene wie „Wissen-ist-Macht“-Denke, Blockaden im freien Wissensfluss und isolierte Wissensinseln verbrauchen nicht nur viel Energie, sondern reduzieren auch die Handlungs- und Innovationskraft von Organisationen erheblich. Ganz zu schweigen von sozialen Auswirkungen, wie Demoralisierung, Frust und innere Kündigung unter den Wissensarbeitern, die ihren so dringend benötigten Werkstoff nicht in ausreichendem Maße oder/und der benötigten Form zur Verfügung gestellt bekommen.

Viele Führungskräfte haben diese Gefahr und die Notwendigkeit zu Handeln mittlerweile erkannt – wissen jedoch nicht, wie und wo angreifen, um hier nachhaltige Veränderungen herbeizuführen. Der Vortrag „Die Eckpfeiler einer Wissen(teilungs)kultur“ liefert auf unterhaltsame und anschauliche Art und Weise Antworten und neue Denkanstöße und natürlich auch ausreichend Raum für die Diskussion der Thesen. Es werden fünf Aktionsfelder vorgestellt, die dynamisch miteinander verbunden, ein Mobile aus möglichen Ansatzpunkten aufspannen.
Dieses Wissen, gepaart mit einer großen Portion an Veränderungswillen, konsequentem Handeln und Geduld, ist für Führungskräfte das Handwerkzeug für den Aufbau einer gelebten Wissenskultur in ihrer Organisationseinheit.

Hier ein paar Eindrücke zum Vortrag!
Und ein herzliches Dankeschön an Roland Dürre von der Interface AG.

Das Münchner-Modell des Wissensmanagements

Kern des Münchner Modells ist die ganzheitliche Betrachtung der Gestaltungsdimensionen Technik, Organisation und Mensch (TOM) für die erfolgreiche Einführung von Wissensmanagement.
Dahinter steht die Überzeugung, dass Wissensmanagement im Unternehmen nicht durch eine vereinzelte Aktion oder die Betrachtung einer einzigen Dimension umgesetzt werden kann. So ist der Aufbau einer Wissensdatenbank ebenso wenig ein Garant für ein funktionierendes Wissensmanagement, wie der Einsatz von einer Wissenslandkarte. Zudem spielt im Wissensmanagement auch immer die menschliche Komponente eine erhebliche Rolle, da nur durch das notwendige Vertrauen – mithin also die Unternehmenskultur – ein nachhaltiger Wissensfluss entstehen kann.

Münchner Modell

Technik
Technologische Aspekte wie Infrastrukturen für Kommunikation und Informationsverwaltung müssen zur Verfügung gestellt und benutzerfreundlich gestaltet sein. Dazu zählt nicht allein der Aufbau einer neuen Datenbank, sondern die Unterstützung durch ein ganzheitliches System, das vorhandene Informationen und Daten bestmöglich zur Verfügung stellt.

Organisation
In der Unternehmenskultur sollten Rahmenbedingungen verankert werden, die wissensbasiertes Handeln unterstützen. Anreizsysteme, die das Weitergeben und das Benutzen von Wissen fördern, bilden dabei einen Teilaspekt. Wird Wissen als relevantes Unternehmensziel anerkannt und die Weitergabe von Wissen gefördert, kann die Wissensweitergabe sowie technologische Komponenten in bestehende Unternehmensprozesse und Abläufe eingebunden werden. Und dem Faktor Wissen im Unternehmen die angemessene Bedeutung beigemessen werden, um von den Organisationsmitgliedern auch bereitwillig gepflegt zu werden.

Mensch
Die Organisationsmitglieder als Träger von relevanten Wissens müssen in ihrem Streben nach Wissen, dem Weiterentwickeln ihrer Fähigkeiten und dem weitergeben von Wissen unterstützt werden. Die Bereitschaft und Fähigkeit der Organisationsmitglieder, Technologien zu nutzen, ist unabdingbare Voraussetzung in Bezug zur technischen Komponente.

Quelle:
vgl. Bullinger/Wörner/Prieto 1998