Rückblick auf die WissVibes

Am 17. und 18. September 2021 fanden zum zweiten Mal die WissVibes in Form eines BarCamps statt. Mit einem außergewöhnlichen Orgateam-Team, spannenden Impulsen und tollen Teilnehmern haben wir uns rund um das Thema Wissensvermittlung ausgetauscht und voneinander gelernt.

Ich habe diese zwei Tage sehr genossen und möchte an dieser Stelle einen Auszug zu den Impulsen in Form von Sketchnotes zeigen, die mir Mike Meister und Luise Wolf zur Verfügung gestellt haben.

 

Wer mehr über das Barcamp und die Menschen dahinter erfahren möchte, dem empfehle ich den folgenden Artikel WissVibes 2021 – Was wir mitgenommen haben.

Wissenstransfer funktioniert nicht nach dem Gießkannenprinzip

In den letzten Jahren konnte ich unzählige Wissenstransfers  begleitet. Dabei durfte ich den Wissensträgern im Experten-Interview genau zuhören und ganz nebenbei wunderbare und außergewöhnliche Geschichten erfahren. Daraus sind dann ganz außerordentliche und sehr individuelle Wissenslandkarten entstanden – eben so einzigartig und individuell wie die Wissensträger selbst.

Diesmal war etwas anders als sonst.

Normalerweise folge ich zusammen mit dem Team (Wissensträger, Wissensempfänger und Vorgesetzte) meinem selbst entwickelten Prozess. Aber bei meinem Experten-Interview von letzter Woche habe ich schnell gemerkt, das etwas anders ist.

Schon während der ersten beiden Stunden wurde klar, das sich der Wissensträger im Vorfeld bereits unzählige Gedanken gemacht hatte. In seinen Erzählungen ließ der Wissensträger immer wieder den einen oder anderen Namen möglicher Wissensempfänger fallen die das eine oder andere  Wissensgebiet übernehmen könnten. Bei einigen Wissensgebieten erzählte er mir müsste es wohl mehrere Wissensempfänger geben, da die Aufgaben und das Wissensgebiet zu umfangreich für eine Person sein würde. In einigen Bereichen konnte der Wissensträger nur die Schultern zucken und mir keine mögliche Person nennen.

So stellte sich heraus, dass es momentan noch vollkommen offen ist WER die Wissensempfänger sein werden und das man sich für diese Entscheidung WER für WELCHES Wissensgebiet  als möglicher Wissensempfänger in Betracht kommen würde genügend Zeit nehmen möchten. Dem Wissensträger und seinem Vorgesetzten geht es dabei um die Fragen:

  • Wer kann den Job am besten machen?
  • Welche Fähigkeiten, Kompetenzen und Talente bringen die einzelnen Personen aus dem Team mit?
  • Können einzelne Wissensgebiete doppelt besetzt werden?
  • Müssen zusätzliche Personen eingestellt werden?
  • Wie können junge, weniger erfahrene Mitarbeiter und erfahrene Mitarbeiter gleichwertig einbezogen und berücksichtigt werden?
  • Wie können wir uns personell optimal für die Zukunft aufstellen?

Damit wurde klar, die Wissenslandkarte dient in diesem Fall nicht nur dazu das Wissen des Wissensträgers visuell festzuhalten und als Vorlage für den Wissenstransferplan. Sie ist gleichzeitig auch ein Analyse-Werkzeug um festzustellen, wie umfangreich das Wissen des Wissensträgers wirklich ist und wie eine optimale Verteilung auf mehrere Wissensempfänger aussehen könnte.

Der nächste Schritt sieht vor, die einzelnen Wissensgebiete sinnvoll zusammen zu clustern um sie dann den entsprechenden Personen zuzuordnen. Das besondere dabei im Zentrum der Überlegungen  stehen die zukünftigen Wissensempfänger mit ihren Fähigkeiten und Talenten und nicht die Aufgaben und Wissensgebiete.

Dabei ist es dem Wissensträger und seinem Vorgesetzten besonders wichtig die möglichen Wissensempfänger schon jetzt in ihre Überlegungen mit einzubeziehen und den Prozess der gemeinsamen Entscheidungsfindung transparent zu machen. Deshalb  verlassen wir in diesem Fall auch das gewohnte Vorgehen und ziehen einen Zwischenschritt in Form eines Workshops ein. Im Workshop wollen wir die Wissenslandkarte des Wissensgebers allen möglichen Wissensempfängern vorstellen um gemeinsam die Wissensgebiete sinnvoll zu clustern und zu entscheiden wie die Wissensgebiete zukünftig aussehen sollen und welche Wissensempfänger diese dann übernehmen können.

Aber warum betreiben wir so einen Aufwand?

Wir wollen die Menschen mit einbeziehen und dafür müssen wir sie erst mal abholen. Ihnen den Prozess und das, was wir vorhaben transparent machen. Damit sie verstehen worum es uns geht und was wir mit dem Vorgehen erreichen wollen. So sind sich sowohl der Wissensgeber als auch sein Vorgesetzter in ihrer Haltung einig.

Denn es geht nicht darum nach dem Gießkannenprinzip das Wissen zu verteilen, sondern genau hinzuschauen, wer was kann und wohin sich jeder einzelne entwickeln will. Es ist eine Frage der persönlichen Motivation, habe ich als Person eine Aufgabe, die mir Spaß macht, an der ich wachsen kann, stiftet dies Sinn und ich bin bereit mich einzudringen.

Ich freue mich sehr darüber dieses Team begleiten zu dürfen und werde euch an dieser Stelle zu einem späteren Zeitpunkt über den Workshop erzählen.

Wie kann ein Unternehmen neues Wissen erwerben?

Die Möglichkeiten des Wissenserwerbs

Wie können Unternehmen neues Wissen erwerben?
In vielen meiner Workshops geht es eher darum wie Wissen identifiziert, gesichert oder verteilt wird. Aber heute bei meinem Online-Workshop haben wir folgende Fragen diskutiert:

Welche Möglichkeiten haben wir als Unternehmen an neues Wissen zu kommen?
Welchen Aufwand (Zeit und Geld) sollten wir dabei im Blick haben?

Gemeinsam haben wir drei verschiedene Wege identifiziert und diskutiert und folgende Ergebnisse festgehalten, die ich hier gerne teilen möchte:

Weg 1: Das Wissen wird eingekauft

  • Neues Wissen wird extern dazugekauft. z. B. in Form von Personen die über das fehlende Wissen verfügen. Das können Experten sein, die als Mitarbeiter neu eingestellt werden oder auch Berater/Freelancer/Interimsmanager, die für eine bestimmte Zeit oder ein Projekt an Bord geholt werden.
    Hierbei ist der Aufwand relativ überschaubar, wenn es für das benötigte Wissen genügend Wissensträger/ Experten auf dem Markt gibt. Je nach Aufgabenstellung und Zeitraum kann das allerdings auch teuer werden. Die Gefahr für das Unternehmen, das Wissen wandert nach getaner Arbeit wieder ab, wenn das eingekaufte Wissen nicht gesichert wird.
  • Neues Wissen kann in Form von Schulungen oder Weiterbildungsmöglichkeiten entweder von intern oder extern eingekauft werden.
    Das ist eine der Häufigsten und gängigsten Methoden um an neues Wissen zu kommen. Sowohl der Zeitaufwand als auch die Kosten bleiben dabei in der Regel überschaubar. Wichtig ist, das das Erlernte auch in den Arbeitskontext übertragen und angewendet werden kann.
  • Neues Wissen wird in Form von Lizenzen oder Patenten dazugekauft. Je nach dem um welche Lizenz oder Patent es sich handelt, kann das sehr Kostenintensiv sein. Aber der Zeitaufwand ist in diesem Fall sehr gering.
  • Das neue benötigte Wissen wird eingekauft, indem man gleich den Konkurrenten aufkauft, denn im Grunde geht es bei vielen Übernahmen hauptsächlich um den Erwerb von Wissen und Know-how das man selbst nicht hat.
    Das ist eine der Maßnahmen die viel Zeit und Geld kosten. Zudem gilt es zu bedenken, dass die Übernahme der Konkurrenz nicht immer nur Vorteile bringt, sondern auch eine Menge an Problemen und Herausforderungen.

Weg 2: Das Wissen wird im Unternehmen selbst geschaffen

  • Wissen wird intern neu geschaffen. Hierbei greift das Unternehmen auf seine eigenen Ressourcen zurück um die Wissensbildung voranzutreiben. Dabei können z. B. die F&E-Abteilung, ein Ideenmanagement, die Innovations-Abteilung oder ein Thinktank helfen. Mitarbeiter aus verschiedenen Unternehmensbereichen kommen zusammen, um gemeinsam an einem Projekt/Problem zu arbeiten.
  • Eine weitere Möglichkeit Wissen im Unternehmen zu schaffen sind die Etablierung von Methoden die den Wissensaustausch im Unternehmen unterstützen. Dies können unter anderem Knowledge Cafés, Community of Practice, Knowledge Jams, Wissenswerkstätten, Wissenszirkel etc. sein. Je nachdem wie etabliert diese Formen der Wissensgenerierung im Unternehmen sind, ist der Aufwand überschaubar. Hierbei werden keine externen Wissensquellen oder Ressourcen benötigt, weil das Unternehmen das Wissen aus sich selbst heraus neu generiert.
  • Neues Wissen wird transformiert, weil eine Anpassung auf eine verändertes Umfeld z. B. die Reaktion auf Probleme oder auch Katastrophen (z. B. Corona-Krise) es notwendig macht. Je größer die Veränderung oder je größer die Katastrophe, desto größer ist die erforderliche Anpassung. Durch die von außen erzwungene Veränderung wird neues Wissen im Unternehmen generiert, das für die benötigte Anpassung notwendig wird. In den meisten Fällen handelt sich um aufwendigere Anpassungen und somit auch um kostenintensive Aufwände.

Weg 3: Wissen wird mithilfe von Kooperation neu geschaffen

  • Neues Wissen kann mithilfe von externen Kooperationspartnern erworben werden. Hierbei kommen zwei Partner (z. B. Unternehmen und Forschungsinstitute, Hochschulen, Konkurrenten etc. ) für einen bestimmten Zweck zusammen und generieren gemeinsam neues Wissen für diese eine Herausforderung. Vorteil beide haben zu einem bestimmten Zweck neues Wissen geschaffen und nehmen es in ihre Unternehmen mit. Je nach Aufgabenstellung kann das relativ schnell und unkompliziert erfolgen oder aber auch Zeit- und kostenintensiv sein.
  • Wissen kann aber auch von Stakeholdern (etwa von eigenen Kunden) erworben werden. Eine oft sehr unterschätzte Zielgruppe, denn die intensive Auseinandersetzung mit dem Bedürfnissen und Wünschen des Kunden bietet eine wahre Fundgrube an Wissen. Wenn Kunden die Stärken und Schwächen eines Produktes kennen und bereit sind, dieses Wissen mit dem Unternehmen zu teilen kann das eine wirkungsvolle Art sein an neues Wissen zu kommen. Voraussetzung, das Unternehmen und die Mitarbeiter sind bereit sich der Kritik und den Ideen der Kunden zu stellen und genau zuzuhören. In den meißten Fällen ist das Vorgehen relativ aufwendig hat aber einen hohen Wert für das Unternehmen.

Die Gruppe heute hat sich bei der Bearbeitung der Frage nur mit den legalen Möglichkeiten der Wissensbeschaffung beschäftigt. 🙂 Um das Thema noch zu vervollständigen, führe ich noch die Industriespionage, Patentverletzung, Reverse Engineering und Piraterie auf. Dies sind zwar keine fairen Formen der Wissensbeschaffung zählen aber auch zu den Formen des Wissenserwerbs.

 

 

3. Teilen erwünscht! – bei ELUCYDATE

Bereits zum zweiten Mal durfte ich ein paar Impulse zu meinem Herzensthema Wissensteilungskultur geben. In Zusammenarbeit mit dem wundervollen Team von ELUCYDATE habe ich Ende Mai ein Live-Webinar gehalten. Das Thema hieß: Teilen erwünscht! So etablieren Sie eine Wissensteilungskultur im Unternehmen.

Wer nicht live dabei sein konnte und an der Gestaltung eine Wissensteilungskultur im Unternehmen interessiert ist, kann sich dazu die Aufzeichnung ansehen.

Mein Dank geht an dieser Stelle an das Team von ELUCYDATE die, die Aufzeichnung veröffentlicht haben und somit allen zur Verfügung stellen.

Warum vielen Organisationen erst den Umweg gehen anstatt die Abkürzung nehmen.

Wissen ist ein wertvolles Gut. Es lohnt sich dieses Wert zu schätzen damit es im Unternehmen bleibt und weiter genutzt wird. Doch die Mehrheit der Unternehmen in Deutschland machen sich erst Gedanken über ihr Wissen, wenn es droht verloren zu gehen.

Erst im Zuge des demografischen Wandels entscheiden sich Unternehmen das Wissen ihrer ausscheidenden Mitarbeiter systematisch zu sichern und zu verteilen, um auch in Zukunft handlungsfähig zu bleiben. Das ist sicher ein guter Weg, den Organisationen einschlagen können, um ihr Wissen zu sichern. Dennoch bleibt dieses Vorgeben häufig eine Einzellösung – und ist vom Ende her gedacht.

Wie wäre es, wenn die Wissenssicherung und -verteilung nicht erst am Ende einer Laufbahn wertgeschätzt wird? Wenn der Wissenstransfer so in den Arbeitskontext der Menschen integriert ist, dass er ganz selbstverständlich stattfindet. Wenn, Wissen nicht als Hoheitsgut Einzelner, sondern als Gemeinschaftsgut aller verstanden wird. Wenn, Wissen über Abteilungsgrenzen hinweg offen mit allen ausgetauscht wird. Wenn, Werkzeuge und Methoden wie ganz selbstverständlich zum Einsatz kommen, weil die Menschen sie gekonnt für Ihre Zwecke nutzen.

Die Verteilung und Sicherung von Wissen ist nichts, was Unternehmen erst angehen sollten, wenn klar ist, das wichtiges Wissen die Organisation verlässt. Vielmehr sollten sie sich Fragen wie sie das Wissen in Fluss bringen und so die Versorgung ihrer Mitarbeiter schon jetzt mit dem wichtigen Rohstoff sicherstellen.

Ist das geschafft, fließt Wissen ungehindert zwischen ….

  • Abteilungen und Teams
  • Management, Führungskräften und Mitarbeitern
  • Jung und Alt
  • Mitarbeitern die ganz neu dabei sind und denen die schon lange dabei sind
  • Angestellten, freien Mitarbeiter oder externen Experten
  • und innerhalb von Projektteams
  • verteilten Standorten
  • Geschäftspartner, Kunden und Kooperationspartnern

In der Praxis beschäftigen sich Unternehmen häufig nur mit einzelnen Teilbereichen ihres Wissensmanagements und weniger mit dem großen Ganzen. Für die ersten Schritte mag das ein gutes Vorgehen sein. Doch für ein nachhaltiges Wissensmanagement ist das zu wenig. Irgendwann braucht es ganzheitlichen Ansatz. Eine Strategie (wie z. B. die Push & Pull Strategie, Connect & Collect Strategie oder die 4 Sälen der Wissenssicherung) sowie einen Rahmen ( wie z. B. eine Wissensteilungskultur) die den Umgang mit Wissen im Unternehmen beschreibt ud festlegt.

Ist der Wissensfluss in Organisationen sichergestellt, so ist die Gefahr des Wissensverlustes mit dem Weggang eines oder mehrere Mitarbeiter kein Risiko mehr. Das Wissen wird bereits unter den Mitarbeitern geteilt und verteilt und muss so nicht aufwändig immer wieder neu gebildet werden.

Eine Generation geht – was ist das besondere?

In diesem Blogartikel möchte ich einen tieferen Einblick geben, in eine Generation, die sowohl unsere Gesellschaft, Wirtschaft und unser Leben so wie wir es heute kennen geprägt haben.

Was zeichnet die Generation der Babyboomer aus? Was genau macht Sie so besonders? Warum lohnt es sich, sich mit diesen Menschen genauer auseinander zu setzen?

Zunächst ein paar Fakten zur Generation der Babyboomer.

Einordnung der Generation

Die Generation der Babyboomer umfasst die Jahrgänge 1956-1965. Sie sind die Nachfolger der Nachkriegsgeneration, welche die bis 1955 Geborenen umfasst. Abgelöst wird die Generation der Babyboomer durch die Generation X, die die Jahrgänge 1966 bis 1980 umfasst.

Herkunft des Begriffs

Der Begriff Babyboomer wurde in den USA geprägt. Er bezieht sich auf die Zeiten der geburtenstarken Jahrgänge nach dem 2. Weltkrieg, dem „Babyboom“. In den USA dauerte der Babyboom nach dem 2. Weltkrieg von ca. 1946 bis 1962 an.

Zahlen zum Bevölkerungsanteil

Der Bevölkerungsanteil der Babyboomer ist im Vergleich mit sämtlichen anderen Generationen sehr hoch. Laut Statistischem Bundesamt machen die Geburtsstarkenjahrgänge 30 Prozent unserer Bevölkerung in Deutschland aus. So geht man davon aus, dass rund 20 Millionen Babyboomer im Zeitraum der kommenden 9 Jahren (von 2021 und 2030) in Rente gehen.

Was zeichnet dies Generation aus

Die Babyboomer sind die erste Generation des Wirtschaftswunders und des Wohlstands. Sie konnten als erste die Vorzüge der massenhaften Produktion von Gütern kennenlernen und sind geprägt von Wirtschaftswachstum und sich schnell verbessernde Lebensumständen.

Was aber macht sie als Mitarbeiter für Unternehmen so einzigartig?

  • Sie sind die Generation mit einem ausgeprägten und arbeitsorientierten Lebensstil. Das heißt, die Arbeit hat für sie einen hohen Stellenwert und ist ihnen wichtig. Bei dieser Generation findet eine sehr starke Identifizierung mit ihrer Arbeit statt und nimmt daher zu einem großen Teil viel Zeit und Raum in Anspruch. Dies wird in vielen Fällen nicht als belastend empfunden und daher findet man unter ihnen auch noch viele „Workoholics“.
  • Diese Mitarbeiter habe jahrzehntelange für ein und dasselbe Unternehmen gearbeitet und Karrieren gemacht. Sie haben die längsten Betriebszugehörigkeiten in unserer Geschichte. So ist es nicht selten, dass Mitarbeiter von Beginn ihrer Lehre bis hin zur Rente in nur einem Unternehmen beschäftigt waren. Das sind gerne mal 30, 40, 45 Jahre oder vereinzelt auch noch mehr. Das macht Sie für Arbeitgeber so besonders wertvoll den diese Gruppe ist ihrer Organisation gegenüber sehr loyal und leistungsbereit.
  • Sie verfügen über einen einzigartigen Wissens- und Erfahrungsschatz und leisten damit einen hohen Wertschöpfungsbeitrag für das Unternehmen. Denn dabei handelt es sich um Menschen, die noch über ein ausgeprägtes Unternehmenshistorisches Wissen verfügen. Damit sind sie in der Lange zu verstehen, warum ihr Unternehmen so tickt wie es tickt. Oder warum Prozesse oder Vorgehensweisen heute genau so funktionieren und nicht anders. Die Normen und Werte stecken ihnen im Blut und die Kultur wurde durch sie geprägt. Sie haben mit dem Unternehmen zusammen Höhen und Tiefen erlebt und sind daran gewachsen.
  • Es sind die „jungen Alten“. Mental und physisch noch äußerst fit, gesund und mobil. Und in vielen Fällen in ihren Augen zu jung um in Rente zu gehen.

In meinen Augen sind das genügend Gründe, um sich mit dieser Generation genauer zu befassen. Gehen diese Menschen in Rente ohne ihren Wissensschatz und ihre Erfahrungen an die nächste Generation weiter zu geben geht viel wertvolles Wissen für immer verloren.

Es ist also Zeit sowohl die Menschen und deren Wissensschätze etwas mehr Beachtung zu schenken und eine Vorgehen zu etablieren das Mitarbeiter dabei begleitet Wissen gekonnt weiter zu geben. Damit Wissen im Unternehmen bleibt und weiterentwickelt werden kann.

Neben der Etablierung eines Wissenstransferprozesses und dem Einsatz von Wissenstransferbegleitern in Unternehmen haben Unternehmen noch weitere Möglichkeiten Wissen zu sichern. Welche das genau sind, werde ich in meinem nächsten Artikel beleuchten.

Die Babyboomer gehen in Rente – Wie lange wollen Sie noch warten?

Seit Jahren ist bekannt, dass sich der demografische Wandel nicht aufhalten lässt und sich noch weiter verstärken wird. Fakten wie eine älter werdende Gesellschaft, eine überdurchschnittliche Anzahl an Renteneintritte, weniger Nachwuchskräfte, häufigere Personalwechsel, Verlust von Fachkräften werden von viele Unternehmen immer noch ignoriert.

Wir befinden uns bereits mitten drin im Veränderungsprozess und der demografische Wandel ist für jeden ein unvermeidbares Thema. Doch warum wird so wenig gehandelt, angesichts der Wichtigkeit? Oder anders gefragt: Warum wird erst gehandelt, wenn es zu spät ist?

Laut Definition beschreibt der demografische Wandel die Entwicklung der Bevölkerung. Dabei wird die Veränderung der Altersstruktur, als auch die Geburtenanzahl im Verhältnis zu den Sterbefällen betrachtet. In Deutschland steigt der Altersdurchschnitt. Seit den 70er-Jahren werden weniger Menschen geboren, als sterben. Im Jahr 2060 wird jeder Dritte mindestens 65 Jahre alt sein.

Eigentlich sprechen die Fakten für sich. Trotzdem führt der Handlungsdruck in Unternehmen erst dann zu konkretem Handeln, wenn klar ist, dass Wissensträger gehen und das vorhandene Wissen mit Ihnen.

Die Jahre von 2021 bis 2030 sind entscheidend

In den kommenden 9 Jahren wird die Generation der Babyboomer in Rente gehen. Das betrifft nicht nur einzelne Personen einer Abteilung oder eines Teams, sondern kann unter Umständen ganze Abteilungen oder Teams betreffen. Je besser Sie sich jetzt auf eine Vielzahl von Renteneintritten vorbereiten, desto entspannter können Sie dem Wissensverlust vorbeugen.

Die Frage ist, was können Sie schon heute konkret tun?

Verschaffen Sie sich einen Überblick
Führen Sie eine Altersstrukturanalyse durch. Diese zeigt Ihnen welche Mitarbeiter in den kommenden Jahren in Rente gehen, mit wie vielen Renteneintritten Sie rechnen müssen und welche Abteilungen und Teams betroffen sein werden. Und

Stellen Sie fest, wer Ihre Experten sind
Überprüfen Sie, welches Know-how und unternehmensspezifische Wissen in Zukunft essenziell für den Fortbestand des Unternehmens ist und nicht verloren gehen darf. Ermitteln Sie die Wissensträger die über dieses wertvolle Wissen verfügen.

Finden Sie heraus, wer die Aufgaben der Experten übernehmen kann
Geben Sie die Vorstellung auf, dass es nur EINEN Nachfolger oder einen Wissensträger geben darf. Überprüfen Sie die Aufgaben Ihrer Experten und teilen Sie die Aufgaben auf verschieden Personen auf.

Sorgen Sie rechtzeitig dafür, dass Wissen vom Experten an die Nachfolger weitergegeben wird
Stellen Sie frühzeitig den Wissenstransfer zwischen den Wissensträgern und Nachfolgern sicher. Auch wenn Ihr Experte erst in 5 Jahren geht. Warten Sie nicht, setzen Sie den Prozess des Wissenstransfers bereits frühzeitig in Gang.

Schaffen Sie einen Raum des Dialogs
Beziehen Sie Ihre ausscheidenden Mitarbeiter frühzeitig in den Prozess des Wissenstransfers ein. Fragen Sie sie welche Vorstellung und Ideen sie zur Ausgestaltung des Wissenstransfers selbst noch einbringen möchten.

Planen Sie mit einem Zeitraum von 1 bis 1,5 Jahren
Stellen Sie den Wissensträgern und Wissensempfängern ausreichend Zeit für den Wissenstransfer zur Verfügung. So kann der Wissenstransfer auch während des Tagesgeschäfts für alle entspannt ablaufen.

Wenn Sie bisher noch nicht aktiv geworden sind, dann tun Sie es jetzt. Noch ist es nicht zu spät, sich um ihre Wissensträger und Wissensschätze zu kümmern.
Interessant könnte auch sein zu erfahren welche Stolperfallen sich in der Praxis immer wieder zeigen und wie sie umgangen werden können.

In meinen nächsten Artikel beschäftige ich mich noch mal intensiver mit der Generation der Babyboomer. Was zeichnet diese Generation aus? Wer genau steckt hinter dieser Generation und was sind das für Menschen? Was macht sie besonders und warum lohnt es sich das Wissen der Babyboomer zu sichern?

Gewusst, wie … Impulse fürs Wissensmanagement

Gewusst, wie .. unter diesem Titel ist gerade die neue Ausgabe des Magazins impulse erschienen.
Wissen wie Sie Know-how im Betrieb aufbauen und Ihr Team motivieren, Neues zu lernen. Das ist das akutelle Thema dieser Ausgabe.

Vergangenen Dezember wurde ich als Expertin für das Thema Wissensmanagement für die Titelgeschichte der Märzausgabe interviewt. Heute ist das Belegexemplar gekommen und ich bin sehr dankbar mein Wissen zu meinem Herzensthema mit der Redaktion geteilt zu haben.

Neben dem Interview gibt es auch 11 erprobte Praxisbeispiele die zeigen, dass es nicht immer die große Lösung sein muss, sondern kleine Lösungen genauso zielführend sein können.

Vielen Dank liebes Redaktionsteam Lisa Bütenmeyer, Julia Müller und Peter Nietzsch das ihr mir eure Ohren geschenkt und einen inspirierenden Artikel daraus gemacht habt.

Herausforderungen der Unternehmensnachfolge

Warum ist es so wichtig eine Unternehmensnachfolge rechtzeitig zu planen? Und welche Herausforderungen müssen sich alle Beteiligten gemeinsam stellen? In einem Gespräch mit Bruno Aregger geben wir ein paar Antworten.

Übrigens ist die Planung der Nachfolge nicht nur bei der Übergabe eines Unternehmens wichtig, sondern auch bei allen Unternehmen die vom demografischen Wandel betroffen sind. Gerade wenn in den kommenden 10 Jahren die Generation der Babyboomer in Rente gehen ist die Wissensweitergabe wichtig. Aufgrund der geburtenstarken Jahrgänge ist klar, dass nicht nur einzelnen Wissensträger das Unternehmen verlassen, sondern ganze Abteilungen oder Teams. Wird die Wissensübergabe nicht rechtzeitig angestoßen, geht viel Wissen und Know-how für immer verloren.

In welchen Zeiträumen Sie dabei denken sollten, werden ich in meinem nächten Blogartikel verraten.

Wissen ist ein Geschenk!

Vor ein paar Tagen bei einem Gespräch mit Luise Wolf sind wir auf meine Form Wissen als Geschenk zu visualisieren zusprechen gekommen. Und in dem Moment, als ich angefangen habe darüber zu sprechen und zu erklären warum, ist ein ganzer Wasserfall an Ideen aus mir herausgebrochen. Diese Gedanken haben mich noch Tage danach beschäftigt und mir ist klar geworden wie viel für mich dahinter steckt. Daher habe ich beschlossen, einen Blogartikel darüber zu schreiben und euch an meinen Gedanken teilhaben zu lassen.

Als ich angefangen habe mich mit dem Thema Visualisierung zu beschäftigen habe ich mich lange gefragt, wie ich Wissen visualisieren könnte. Ich hätte hierfür einen einfachen Weg nehmen können und Wissen mit den üblichen Bildern wie Bücher, Köpfe, Gehirne, Glühlampen etc. zeichnen können. Aber so bin ich nicht. Das greift mir zu kurz und wird dem Wissen so wie ich es verstehe nicht gerecht.

Wissen ist nichts was wir anfassen können, sondern etwas was in unseren Köpfen stattfindet und sehr individuell ist. Wissen beruht auf Kopfarbeit und ist ein individueller Prozess, der zunächst nur bei uns Selbst im Verborgenen geschieht und erst sichtbar wird, wenn wir unsere Gedanken oder Erkenntnisse mit andere teilen. Dieser Gedanke macht Wissen auch so schwer greifbar.

Wie also etwas Visualisieren das so fluide ist? Das seine Form jederzeit wechseln kann.

Beim darüber Nachdenken und Reflektieren habe ich mich irgendwann gefragt, was Wissen für mich ist und dabei kam mir spontan das Bild eines Geschenks in den Sinn. Aus heutiger Sich klingt das sehr einfach und logisch aber damals hat mir das viele Kopfschmerzen bereitet.

 Warum ein Geschenk als Visualisierung für Wissen?

Mit einem Geschenk assoziieren wir Menschen etwas Positives. Wer von uns wird nicht gerne beschenkt? Ein Geschenk bereitet dem Schenkenden und dem Beschenkten Freude. Anderen etwas zu schenken ist für mich in erster Linie selbstlos und uneigennützig. Schenken wir jemanden etwas, dann tun wir das freiwillig. Ohne Erwartung einer Gegenleistung. Im Wissenskontext schenke ich Wissen, weil ich davon überzeugt bin, das mein Gegenüber etwas davon hat. Im Idealfall davon profitiert.

Im Wort „schenken“ steckt ein positiver Gedanke?

Der Begriff „schenken“ lässt sich auf westgermanisch skankija – „einschenken“ zurückführen; das Verb wurde früher im Sinne von „zu trinken geben“ verstanden. Diese Bedeutung ist bis heute erhalten geblieben und zeigt sich auch in den Wörtern „Schenke“ oder „Wirtshaus“ die das (ein)schenken, also dem Bewirten eines Gastes innehaben. Heute wird „schenken“ im Sinne von „unentgeltlich geben“ verstanden. Das ist aus einer früheren Sitte entstanden, bei festlichen Empfängen sowohl Getränke wie auch Geschenke zu verteilen.

Wissen schenken betrachte ich aus zwei Perspektiven

Aus der Sicht des schenkenden – also dem Wissensgeber möchte ich jemanden etwas Gutes tun, indem ich ihn an meinem Wissen teilhaben lasse. Das tue ich, weil ich davon überzeugt bin, das mein Wissen einen nutzen stiftet. Es könnte z. B. die Lösung für ein Problem sein, das der Wissensempfänger hat. Eine Idee für eine Verbesserung, ein innovativer Gedanke oder einfach ein Impuls für einen Perspektivwechsel. Verpackt der Wissensgeber sein Wissen und versieht es mit einer Schleife, so zeigt es dem Wissensempfänger mit welcher Sorgfalt und Wertschätzung das Wissen ausgewählt wurde.

Aus der Sicht des Beschenkten, dem Wissensempfängers bekommen ich ein Angebot, das ich annehmen kann, aber nicht muss. Ich bin zu nichts verpflichtet. Doch wenn ich als Wissensempfänger neugierig und offen bin, dann nehme ich das Wissen, das mir geschenkt wird gerne an. Es bietet mir z. B. die Möglichkeit neues zu erfahren, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Mich weiterzuentwickeln, Wissen auszubauen und dieses wieder an andere weiter zu schenken.

Egal aus welcher Perspektive wir das Geschenk betrachten es macht neugierig, weil wir nicht sehen was dahintersteckt.

Kein Geschenkt ist gleich

Wissen ist individuell und an Personen gebunden. Insbesondere das implizites Wissen ist nicht so einfach vom Wissensträger zu trennen. Weil es auf den Erfahrungen der jeweiligen Person beruht. Das hängt unter anderem von unseren Werten, Normen, Kulturkreis, Prägungen, Fähigkeiten, Talente, Vorwissen, unserer eigenen Wahrnehmung und vielen weiteren Faktoren ab. So ist Wissen nie gleich Wissen. Es sieht eher so aus, das Wissen immer eine persönliche Note von uns selbst mitbekommt, wenn wir es mit anderen teilen.

Wissen selbst schenken

Ganz im Sinne von New Work oder einer selbstbestimmten Arbeit können wir uns übrigens Wissen auch selbst schenken. Unser Angebot an Wissen ist übergroß und der Zugang dazu war noch nie so leicht. Das einzige, was wir dafür tun müssen, ist das richtige Angebot wahrnehmen, zugreifen und es für uns nutzen. Wir selbst haben es in der Hand, wie viel Zeit wir in unser Wissen und uns selbst investieren. Um bei meinem Bild zu bleiben, können wir uns ein kleines Geschenk aus dem Angebot nehmen oder ein großes – das beleibt uns selbst überlassen.